Du wirst einen Punkt im Leben erreichen,
da alles Denken und Wirken keinen neuen Weg
mehr eröffnet und auch keinen Ausweg schafft.
Da steht die Wahrheit dann vor der Tür und
reicht dir ihren Kelch. Und alles andere,
wahrlich alles andere würdest du trinken,
damit du nur weiter träumen kannst, deinen Traum,
doch nicht der Wahrheit bitteres Gebräu.
Du hast leider auf Sand gebaut, bald schon kehrt
das Meer zurück, um alles wieder zu verschlingen –
dich, dein Leben, deine ganze verherrlichte Welt.
Du spielst auf Zeit, dabei kreiste die Zeit
schon immer wie ein Geier über deinem Haupt,
wann immer du ruhtest, aaste sie schon an dir, –
und seit deiner Geburt fütterst du sie auch noch,
wähnst sie als einen treuen Gefährten
und meinst, sie würde für dich arbeiten.
Nichts aber ist so faul wie die Zeit,
letztlich fällt ihr alles in den Schlund.
Schau in den Spiegel, wie sie dich zurichtet,
welche Lügen willst du denn noch herunterspülen,
um dir ihr Wirken und Verwirken schönzusaufen?
Schau vor deine Füße, wie sie jeden Weg verweht;
nichts hat sie je geboren, alles nur ewig neu verdaut.
Lass doch ab von den ganzen Märchen,
greif besser gleich zum Kelch der Wahrheit,
trink einen einzigen üblen Schluck nur,
dann geh elendig an ihr Zugrunde.
Da kannst du endlich aus ihrer Asche steigen,
und nichts mehr vermag dich zu verbrennen,
nicht in dieser Welt, noch in jeder anderen.