Unveröffentlichtes

Wie neu geboren;
als träfe mein Blick
zum ersten Mal auf die Welt.
Und als müsste ich wieder
das Sprechen lernen;
weil mir die Worte fehlen,
um das zu beschreiben.
Alles ist vollendet, wahrlich alles,
einfach indem es nun ist, wie es ist.
Es zerreißt mich zwischen den Wellen,
die aus meinem Herzen strömen.
Tränenbäche brechen heraus,
aus jedem Riss meiner Fassaden.
Und ich kann es nicht verstehen.
Ich kann es einfach nicht verstehen!
Unvorstellbar. Unfassbar. Unbegreiflich.
Da ist nichts zu verstehen;
da ist nur das Erfahren
oder das Verstehen.
Zwei Weltenreiche.
Und in keinem war ich
wirklich jemals lebendig …
Nur eine halbtote Bettlerin,
die sich als Königin wähnte.
Doch ihr Königreich war nur ein Traum;
Angst, das war ihr wahrer Meister,
mit ihren eintausend falschen Gesichtern.

– – – –

In meiner dunkelsten Stunde,
als die letzte Kerze verlosch,
da wusste ich dass du kommst.
Und du kamst.
Keine Sekunde zu früh.
Keine Sekunde zu spät.
Kann so einer Dunkelheit
doch nichts anderes nachfolgen,
als ein derart helles Licht.
Vertrauen ist Frieden!
Und dann findet uns alles,
obgleich alles verloren scheint.
Was immer uns begegnet,
das tragen wir in uns selbst.
In der Dunkelheit bringen wir
es zur Welt. Im Lichte dann
können wir es erkennen.

– – – – –

Die Wahrheit?
Wenn du an der Kante stehst,
vor dir nichts als der Abgrund,
hinter dir das weite Land
der unerfüllten Hoffnungen,
dort, genau dort findest du sie.
Wenn alles verloren scheint,
du dich aber nicht umwendest,
du alles loslässt, dich hingibst,
den Fuß ins Nichts setzt,
und beherzt hineinschaust,
in die vermeintliche Finsternis,
ins Auge deiner größten Furcht,
ins Antlitz der Ent-Täuschung,
dort wartet die Wahrheit auf dich.
Nur dort!
Letztlich ist die Wahrheit
nur ein anders Wort für Mut.
Wenn dir die Dunkelheit
zum inneren Licht gerät,
weil du dein Licht hineinträgst,
dann wachst du auf,
dann verstehst du,
dann macht sie dich frei.

Wo Vertrauen ist, da ist ein Weg, den kein Zweifel jemals erblicken kann.