Eigentlich hatte ich alles im Leben. Verlobungsringe, reichlich Fame und Funk, viele Garantien und Sicherheiten, Geld und Aktien, Traumjob, großes Haus, Weltrekorde, Bestseller … Und gewiss hätte ich noch viel mehr davon haben können. Vor mir lagen so unglaublich außergewöhnliche Chancen. Aber alle hab ich in den Sand gesetzt Veni, vidi, violini – ich kam, sah und vergeigte eben. Nur weil mein Herz einfach keine Ruhe fand und stets weiter drängte; weil alles zwar oft sehr groß war, aber doch nicht meins; weil es mich eher verdrehte und nach unten verbog, mich kleiner und unauthentischer machte, oft lange kaum spürbar allerdings. Und so packte ich meine alte Gitarre wieder ein und folgte meinem Herzen, oft gegen jede Vernunft und gegen die allergrößten Widerstände und Hoffnungen. Auch in so manchen bodenlosen Abgrund hinein, – in lange, stockdunkle und hoffnungslose Nächte.
Jetzt habe ich nichts mehr, außer mich selbst und mein tollkühnes Herz, – weit wie die Welt, offen wie ein Scheunentor… und darin: Gott selbst und ein paar Menschen, für die das schon alles sehr richtig so ist, für die ich richtig so bin, und wirklich nah und groß. Vor mir liegt mal wieder nichts als der Horizont, und er erwartet meinen nächsten Schritt. Der Zauber, der jedem Anfang inne wohnt, er wohnt nun jedem meiner Schritte inne, wo ich nur wahrhaftig und aufrecht schreite. Und das ist alles. Nichts bleibt, alles fließt und ist bis zum Loslassen einfach nur so, wie es hier und jetzt eben ist. Aber im Augenblick dann ist es ganz und vollkommen. Und ich wurzle nirgendwo mehr, außer in mir selbst und damit auch in Gott, und in den Menschen, die ebenfalls in sich und damit in Gott wurzeln. Damit verwurzeln wir uns miteinander, ohne uns zu fesseln. Uns gehört nur der Horizont, und alles Verborgene dahinter. Hier gehört uns nichts mehr, hier sind wir nur mehr Gäste, und alles ist uns nur in jedem Augenblick neu geschenkt. Was kommt, kommt ganz; was geht, das geht für immer. Wer sich daran klammert, der klammert sich an nichts; und irgendwann klammert das Nichts dann zurück. Und wenn ich eines gelernt habe im Leben, dann das: Menschen, die das Nichts schon in den Armen hält, die reißen jeden mit sich, den sie da irgendwie noch zu fassen bekommen. Und alles was uns warnen kann… ist unser Herz. Habt Mut und hört es wieder schlagen!
Der Schauspieler Jim Carrey wünschte uns allen einmal, dass wir uns alle unsere Wünsche, und Träume erfüllen könnten, alles besitzen, alle unsere Ziele erreichen und allen Erfolg dieser Welt hätten, damit wir endlich mit eigenen Augen erkennen würden, dass das allein die Antwort nicht ist. Recht hatte er! — Jeanne via Facebook
Musik beim Schreiben: