Wenn du dir mehr Anerkennung für deine Arbeit und größere Aufmerksamkeit wünschst, lass mich dir folgendes als Mahnung mit auf den Weg geben: Wenn du echt für etwas brennst, dann schauen dir mit etwas Glück auch mal viele Millionen beim Brennen zu… aber letztlich würden sie dir auch nur tatenlos zuschauen, wenn du darin ausbrennst und verbrennst. Und lass mich dir ganz ehrlich sagen: Ja!, dieses Gefühl ist erstmal überwältigend, ich habe es ein paar Jahre lang erleben dürfen. Doch ob diese Millionen da nun klatschen oder mit dem Kopf schütteln, oder dich gar kopieren oder zerreißen wollen, letztlich unterhältst du sie nur, damit sie sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen setzen müssen; und damit sie wieder ihre vorschnellen Meinungen, Schubladen und Vorurteile bedienen können, in denen sie selbst feststecken. Und wenn du „Glück hast“, passt du halt auch rein. Aber ist das wirklich erstrebenswert? Versuche niemals dieser grauen Masse zu entsprechen oder ihnen zu gefallen, denn dann wirst du so kalt und leblos wie sie, – dein eigenes Feuer wird verlöschen.
Aber dann gibt es eben die wenigen anderen, die du womöglich längst schon inspirierst dazu, ihr eigenes Feuer zu erhalten, und die sich dir und deinem Wirken auch mit ihrem eigenem Licht und ihrer Wärme öffnen… teile dich mit denen und bleibe stets einer von ihnen! Sie sind die einzigen, die dich wirklich sehen, schätzen und nicht vergessen werden, – als der, der du bist; nicht als das, was du (für sie) tun kannst!, – und sie sind die einzigen, die sich dir wirklich zeigen und dir auch echtes Licht und herzliche Wärme zurückgeben. Alles andere ist nur Schein und Reibungshitze, die dir eigene Energie und Aufmerksamkeit abziehen.
Nur zehn von diesen wenigen sind ein größeres Geschenk, als zehn Millionen der vielen. Natürlich, nimm es mit, wenn dir größere Aufmerksamkeit einmal im Leben zuteil werden sollte, freu dich daran, genieß es!, aber begreife es als das, was es ist: Auch nur Unterhaltung für dich selbst! … Und ein dir eröffnetes Angebot, in ihrem Schubladen-Gefängnis nun als „privilegierter“ Entertainer oder Motivator auftreten zu dürfen. Aber dazu müsstest du ebenfalls dort einziehen, denn wirklich raus wollen die allerwenigsten. Es ist nichts persönliches, aber sie brauchen einen mit echtem Feuer, den sie verheizen können. Also verbiege dich nie, buhle nicht um andere. Willst du wirklich dort leben und doch nur den Clown machen!? Nimm es nicht ernster als es ist, und mach einfach das, was dir wirklich Freude macht und Sinn gibt.
Pass dich niemals an, nur weil du nicht zu passen scheinst! Sei lieber arm an allem, als dass du arm an Licht und Wärme bist … und sei besser ein Niemand, der sich selbst und anderen nahe sein kann … als ein bedeutsamer Jemand, den jeder nur kennt. Sei selbst dein größter Fan, aber ebenso auch dein größter Kritiker, – so hält sich alles die Waage! Mach mal alles richtig, und dann aber auch mal wieder alles falsch. Das Echte findet sich in dieser Mitte, – niemals im Ideal und Hype aber auch nie in Verriss und Entwertung. Also lass dich nicht anstecken und aus dieser Mitte herauslocken. Locke dich selbst nie aus deiner Mitte.
Und falls du doch die Welt erleuchten oder retten magst, so wie ich es dann oft wollte, es ist Unsinn … es reicht schon, wenn du auch nur im Leben eines einzigen anderen Menschen einen wirklichen Unterschied machst … und er in deinem. Das ist wahrer Reichtum, und das ist der größte Erfolg. Der Rest kommt dann von selbst. Ich habe lange gebraucht, um bei den vermeintlich enormen Erfolgen und noch viel enormeren Misserfolgen zu erkennen, wie reich ich eigentlich wirklich geworden bin.
Lasst mich noch eine kleine Anekdote teilen, die für mich persönlich dazu geführt hat, diesen ganzen Zirkus nicht mehr so ernst zu nehmen. Ich hatte eigentlich alles erreicht, von dem ich als Teenager geträumt hatte. Ich stand auf der Bühne, war oft im Fernsehen und im Radio, verkaufte SPIEGEL-Besteller, lebte über Jahre fast nur im Hotel. Und doch wurmte es mich, dass ich nie bei Lanz in der Sendung war, weil ich dachte, dass Erfolg sich erst daran messen ließe, … das sagten mir jedenfalls viele mit denen ich zusammenarbeitete. Was wenige wissen: Ich wurde zweimal zum Vorab-Interview in die Sendung eingeladen. Und sie hatten so viel zu tun, dass sie mich in Hamburg einfach vergessen haben, – ich war extra 500 Kilometer weit angereist. Es ist nur ein Sinnbild, aber ich finde, da steckt alles drin. Erst da begriff ich, was das Wort „Unterhaltungsindustrie“ wirklich bedeutet.
Ob nun im Fernsehen oder auf Facebook … mach dich nicht zur Ware, indem du dich darüber definierst, wie oft du konsumiert wirst! Wenn du eine Rampensau bist, dann geh auf die Rampe und hab Spaß, aber mach dir die Rampe niemals zum Maßstab für dich, deine Qualitäten und deinen Erfolg. Sonst wirst du irgendwann Dinge tun und sagen, die du eigentlich gar nicht tun und sagen wolltest. Und du wirst es nicht mal mehr bemerken!!! … es werden einfach nur die Dinge sein, die alle anderen gern sehen und hören wollen. Dann bist du einer von ihnen geworden; und du selbst zu sein und dich weiterzuentwickeln, fühlt sich dann schnell wie ein Scheitern an. Doch du musst weiter, denn nur der Weg den du wagst, führt dich wieder ganz zu dir.
»Wenn man sich nur erstmal wieder daran erinnert, dass man JETZT und HIER ist, und völlig frei darin, Nein! zu sagen, zu Sorgen, anderen Meinungen und Abhängigkeiten, und Ja! zu sagen, zu sich selbst, zu Mut und neuen Abenteuern, dann ist dieses Leben gar nicht mehr so kompliziert… und verdammt aufregend!« – Janice
TEIL II – Es folgen nun noch einige Gedanken von dieser Woche, die die eher spirituelle Seite dieses Themas beleuchten …
»Eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerfleischen.« – Matthäus 7:6
Was meint dieses Zitat wirklich, was ist der Kontext?
Die gnostische Deutung des Begriffs „Säue“ bedeutet „Dämonen“, und im übertragenen Sinne auch die vergleichenden, bewertenden und (ver)urteilenden Gedanken, – das Bedingte also, das für alles einen Nutzen, Wert und Preis festlegt. Ein Auswuchs der Erkenntnis, die nun alles in gut und böse, in richtig und falsch, in begehrenswert und nutzlos einordnen will. Das wahre Selbst jedoch, dieser göttliche Funke, den jeder in sich trägt, – diese bedingungslos schöne und unendlich kostbare Perle! – die gilt es demnach vor diesen dämonischen Säuen und teuflischen Gedanken zu bewahren. Sie ist in jedem Menschen verborgen und will sich frei entfalten und ausdrücken; doch die Achtlosen machen sich auf und suchen ihr ganzes Funkeln und Leuchten bald nur noch in äußeren Umständen und Bestätigungen. Erst versuchen sie sich anzupassen, dann sogar über-anzupassen, und so streiten sie sich in einem Saustall um das beste Futter, um Aufmerksamkeit, Bewunderung und vermeintliche Zuneigung, in der sie sich sonnen und wärmen können. Ein fauler Gedanken-Zauber! Wo sie wirklich noch echt und lebendig aus der Herzen heraus leuchten, und nicht nur in abstrakten Scheinwelten!, da vereinnahmt man sie und saugt ihnen den letzten Lichtstrahl aus der Seele, – bis sie dann selbst so lichtleer sind, dass sie damit beginnen, andere auszusaugen. Ein Teufelskreis. Und dann kleiden sie sich mit scheinbar wertvollem Schmuckwerk wie die anderen, mit erhellenden Gedanken, mit edlen Gewändern und perfekten Körpern, und doch verlischt darin ihr weises und vollkommenes Licht. Ein Licht, das sie zu Königskindern vor Gott macht, bedingungslos geliebt, wie die Bibel da schreibt. Sie tauschen ihr Leuchten gegen einen Schein; ihre Perle gegen absolut wertlosen Schmuck; ihr Wesentliches gegen Oberflächliches und ihre Seele gegen einen verirrten Geist. Hölle statt Himmel, Illusion statt Wirklichkeit, Vergänglichkeit statt Ewigkeit. Das will dieses Zitat wirklich sagen, – es steckt viel mehr drin, als man erwartet. Erinnere dich also daran, dass du ein Kind „Gottes“ bist, will dieses Zitat uns aufrufen … ein !echtes! Wunder dieser Schöpfung und dieses Universums, ganz gleich wie du bist. Und egal, woran du nun glaubst: erheb dich aus diesem Scheine-Mist und erinnere dich daran, wer du wirklich bist! Dann geh, lass sie hungern, quieken und grunzen, [deine und ihre Gedanken und die Menschen, die ihnen verfallen sind] – dann geh und kehre nicht mehr um für ein paar Küchenabfälle auf dem Boden. Deine Seele verlangt nach etwas ganz anderem!
»Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort. Treffen wir uns dort!« – Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī (persischer Dichter und Mystiker)
»Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.« – Matthäus 13:45-46
Texte wie diese veröffentliche in der Regel als spontane #Kaffeegedanken, während die Mokkakanne auf dem Herd steht, in meinem Facebook-Profil. Dort findet ihr mehr.