Ich bin so verstand stark, EIGENTLICH, und meinte natürlich „verdammt stark“. Aber der Tippfehler passt irgendwie. Und ich habe auch alle Abgründe gesehen,… EIGENTLICH. Abgründe sogar, die sich keiner auch nur vorstellen könnte. Und ich habe am Ende noch gelacht darüber, und gewusst, dass ich niemals hinabstürzen werde, weil … weil, ich habe auch so viel Licht gesehen, auch in mir selbst, das mir den rechten Weg weisen wird! EIGENTLICH. Aber dann sitze ich nun eben hier am Ende dieses Weges, und ich habe plötzlich Angst. Unvorstellbar große Angst … vor ein paar Gefühlen.
Ich fühle mich so klein, und so hilflos. Und dabei bist du nur ein Mensch, der vor mir steht, und kein neuer Abgrund, der sich da auftut. Und du bist doch auch nicht der erste Mensch, der da vor mir steht! Nur dieses Gefühl in mir JETZT, das kann ich eben nicht Ansatzweise ergründen. Das ist nicht so wie sonst, wie früher, wie irgendwann, mit irgendwem, egal wie lange es dann auch war.
Und ich wünschte mir EIGENTLICH nur, dass du mich an deine Hand nimmst. Aber ich schäme mich. Und ich wünsche mir EIGENTLICH nur, dass du mich umarmst. Aber ich schäme mich. Und EIGENTLICH würde ich nur gern hören, dass du mir trotzdem sagst, dass endlich alles gut wird. Aber ich schäme mich, weil ich mit diesem Gefühl alles zu verlieren fürchte, das mich bisher stark gemacht hat. EIGENTLICH …
Aber stattdessen nehme ich deine Hand. Lächle dich an. Umarme dich und erzähle dir irgendwas. Nur eben nicht, dass ich mich schäme, dass ich Angst habe vor diesen Gefühlen, vor deiner Größe, … vor deiner Liebe, vor meiner Liebe.
Und diesen Teil zeige ich EIGENTLICH niemandem gerne. Dann hole ich doch lieber ganz weit aus, und schreibe Geschichten über die Vergangenheit oder die Zukunft. Aber nichts über den entscheidenden Augenblick, von dem ich weiß, das er nur auf mich wartet.
** Frei erfunden und so, ihr wisst schon. **