Mein ganzes Leben lang trennte mich etwas vom wahrhaftigen Wunder des Seins. Ein Nebel, ein Schleier, ein Vorhang des Verdrängens und Vergessens, der mir und meiner Welt, seit meiner Kindheit schon, mehr und mehr „die Farben“ raubte. Ich nannte das, was übrigblieb, dann den Alltag, die Realität, – doch es war nur ein trügerischer Schein. Und ich ward mir dessen nur gewahr, wenn er bisweilen mal aufzog, der Vorhang; wenn er abzog, der Nebel. Dann stand ich im Licht und bekam den Mund nicht mehr zu. ‚Wir alle sind taub und blind!‘, meinte ich dann, aber kaum einer verstand mich. Wie auch.
Die Jahre zogen ins Land, ich begann zu begreifen, wovon die Weisen dereinst in ihren Werken sprachen; und es ist wahr!, wir sind Gefangene des Geistes; in ihm gibt es kein echtes Wunder, kein wahrhaftiges Sein mehr; nichts Unvorstellbares.
Der Weg aus dem Geist zurück in die Gedankenstille ist mühsam, – der Weg vom Kopf zurück ins Herz, zurück zu uns selbst, zu anderen und in die Wirklichkeit. Aber es ist der einzige Weg den wir gehen sollten; es ist der Weg der Liebe und der Weisheit – nicht der Macht und des Wissens!
Der Nebel zieht ab … ich staune, ich bin sprachlos, ich begreife. Nichts ist wie es scheint! Der Mensch gewöhnt sich an alles, und irgendwann nennt er es dann seine Wahrheit … die einzige. Leider.