Volle Kraft zurück!

Schon bei kleinen Krisen und bei Plagen,
hört man die Massen wieder klagen:
„Ach, früher, was war das ein Glück!“,
mit voller Kraft wolln sie zurück.
Wer das versteht, versteht den Staat,
und warum er seine Bürger hat;
und seine Grenzen und Armeen,
sieht man die Angst, da kann man sehn,
wie die Macht ganz eng die Zügel hält,
ganz so, wie es ihr gefällt.
Bis sich im Volk der Zweifel mehrt,
der treue Bürger aufbegehrt.
Wo die Macht kurz nicht regiert,
wird an die Panik delegiert …
Sie macht die Seelen weiter krank,
baut mehr Spitäler, erntet Dank;
lässt ihre Marionetten höher springen,
und vom großen Fortschritt singen,
von Mitgefühl und Sicherheit,
Politiker im Heuchelkleid.
Ja, im Angesicht drohender Not,
sorgt sich das Volk nur noch ums Brot.
Und so beginnt von vorn das Spiel,
bis alles wieder viel zu viel …
Zu viel zu essen, innere Leere,
zu viele Gedanken, Seelenschwere.
Zu viele Menschen, doch meist allein,
das kann doch nicht das Leben sein?!
Brechen die Familien nicht Entzwei?
Auf den Staat ein Jubbelschrei!
Ach, was meckern diese Reime,
… Kinder-, Pflege-, Altenheime!
So viele Pläne noch, so wenig Sinn,
wo sind nur die Gefühle hin?!
Auch daran muss keiner zerbrechen,
bunt die Welt der Werbeversprechen.
Der Wahn der Menschen ist dabei,
in jedem Überfluss wähnt man sich frei.
Auch im Überfluss an Träumen,
kann man das Leben leicht versäumen.
Und schnell vergessen jedes Klagen,
wenn sie kurz an trockner Rinde nagen,
und sich fürchten, und sich sorgen:
wärs nur wie gestern wieder morgen!
Ganz dienlich auch die Dritte Welt,
die stets erinnert, wie es hier gefällt.
Hier muss es doch großartig sein,
so viele Menschen wolln grad rein!
Und wenn selbst das nicht reicht,
ist die Lösung kinderleicht:
ein Krieg bringt alle wieder auf Spur,
da reicht doch schon die Drohung nur.
So tickt sie runter, die Lebensuhr,
vergessen ist die Mensch-Natur;
vergessen Millionen Hungertote,
Hauptsache wieder Nutella-Brote.


Seltsam verlassen sind die Wälder hier,
im Lidl gibts wohl Klopapier …