… von den zwölf Täuschungen.
aus: „Die hunderttausend Gesänge des Milarepa“
• Erregungen und Ablenkungen sind Illusionen,
also meditiere ich ausschließlich über die nicht-duale Wahrheit.
• Die Menschen trügen und täuschen, selbst Gefährten und Diener,
und so ziehe ich es vor, in der Einsamkeit zu weilen.
• Geld und materieller Besitz lenken nur vom Wesentlichen ab,
wenn ich sie erlange, dann gebe ich sie umgehend weiter.
• Alle Erscheinungen der Außenwelt sind letztlich Täuschungen,
allein der innere Geist bekommt meine ganze Aufmerksamkeit.
• Wandernde Gedanken zerstreuen und verwirren den Geist nur,
also beschreite ich den Weg der Weisheit.
• Ausgedacht sind die „Wahrheiten“ über den Sinn und Zweck aller Dinge,
die letzte Wahrheit ist die, über die ich meditiere.
• Mit schwarzer Tinte geschriebene Bücher führen alle in die Irre,
ich kontempliere einzig über die mündlichen Überlieferungen der Meister.
• Auch in Worten und Sprüchen findet sich keine Wahrheit,
in der Sille halte ich meinen Geist im mühelosen, bedingungslosen Zustand.
• Selbst Geburt und Tod sind lediglich Illusionen,
ich beobachte aber die Wahrheiten des Nicht-Entstehens und der Leere aller Dinge.
• Der gemeine Verstand ist in jeder Hinsicht verwirrt,
und so übe ich mich darin, wie man ein ungetrübtes Bewusstsein behält.
• Der Versuch, den Geist zu kontrollieren, führt an kein Ziel,
und so ruhe ich ganz in der Wirklichkeit… und bin einfach still.
Übersetzt ins Deutsche: J. Jakait