Es ist völlig unmöglich, den Verstand mit Absicht oder Gedankenkraft zu kontrollieren oder zu überlisten. Denkst du auch um zehn Ecken herum, so wartet er dort schon auf dich, raucht inzwischen seine Zigarette. Und machst du ihm die Türe zu, dann kommt er durchs Fenster wieder rein. Wie ein Schachspieler, der jeden einzelnen deiner Züge im Voraus weiß, so kannst du dieses Spiel niemals und unmöglich gewinnen. Du kämpfst mit seinen Waffen doch nur gegen dich selbst. Und er wächst daran. Aber er wird dich stets hoffen lassen, auf einen letzten Sieg, – auf Freiheit, Glück und auf die Antwort aller Antworten; nur damit du weiter mit ihm spielst… weiter in Gedanken lebst und atmest. Immer wieder wird er dich feiern und loben, damit du weitermachst, und nie erkennst, wie er sich kleingeistig alles klein denkt, um es dann künstlich aufblasen zu können. So wie sich und dich! Und so läuft deine Uhr herunter, bis am Ende alles verloren ist. Für dich jedenfalls, oh Menschenseele! Das Wissen der Welt aber bedankt sich, für deine Lebenszeit und deine Energie. „Vielen Dank, dass Sie stets im Kopf gereist sind. Auf Wiedersehen!“ Das Wissen wird einfach mit denen weiterspielen, die dir nachfolgen, und denen du die Regeln des „rechten Denkens“ erklärt hast, so wie sie dir dereinst erklärt wurden. Für den Geist ist alles austauschbar. Auch du. Geht es doch nur um Gedanken. Wo der Verstand kein Diener mehr ist, da macht er sich die Seelen zum Knecht. Das Unvorstellbare aber vermag er sich nicht vorzustellen; die Angst ist seine rechte Hand, so wird er das Unergründliche niemals ergründen – das aber ist deine wahre Natur! Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen. Und du gewinnst es womöglich doch, wenn du begreifst, dass es nie ein Spiel war, dass es tatsächlich um alles und um deine Seele ging, und du endlich nicht mehr mitspielst.
Wer zur höchsten Wahrheit gelangen will, zum vollkommenen Sein, der muss im Geist alles Vorstellbare und Vergängliche loslassen: Alles was er erwartet, was geschehen ist,und alles was er ist und besitzt. Es gibt keinen anderen Weg. Gedanken sind wie ein Nebel, in dem der Mensch wandelt. Ihr Lärm macht ihn taub für die Klarheit und Stille; ihr heller Schein macht ihn für das wahre Licht blind.