»ZEN für den durstigen Fisch« …
Der einzige Altar für das Namenlose mit den vielen Namen, – für das Selbst, das Dao, das Urbewusstsein, das All-Eine, Brahman, Gott … ist ein leerer Altar. Wer könnte das Namenlose und All-Eine denn noch verehren wollen, als verirrte Gedanken allein, die sich gerade darin noch weiter verirren. Auch kümmern das Namenlose keine Gewänder mit bedeutungsvollen Symbolen, und keine klugen oder hohen Worte mehr, – es trägt nichts als sich selbst, und seine Sprache ist das Schweigen, in dem viel zu viel gedacht und gesprochen wird. Wem könnten denn diese Worte und Symbole noch etwas bedeuten, als nur den Gedanken selbst; die sich doch nur durch diese Worte und Symbole überhaupt erst vom Namenlosen getrennt wähnen. Ist es doch alles was sie sind. Abstrakte Vorstellungen. Und im Denken und Sprechen trennen sie nur alles immer weiter von allem. Wer denkt über was nach, wer spricht zu wem, und wer hört zu? Trennung und Verengung, die Natur des Denkens selbst. Das Namenlose hat nichts mehr zu suchen, nichts mehr zu finden, – nichts mehr zu fragen und nichts mehr zu antworten. Alles ist in ihm vereint. Das Namenlose ist alles im Nichts, – wozu also noch einen Altar, wozu sich vor sich selbst verbeugen? … Und wenn du dich mit deinem Namen noch im Namenlosen suchst, dann setze dich einfach in den leeren Schrank zu ihm, in dem die heiligsten Bücher nachts wieder weggeschlossen werden. Worte und Bücher verkomplizieren nur alles. Denken ist nicht wissen! Das denken nur Gedanken die nicht wissen. Die Wahrheit ist in jeder leeren Seite zu erfahren, der Gedanken keine Beachtung schenken. In jedem Raum zwischen den Buchstaben wartet sie, bis die Gedanken sie auch dort erblicken und beGREIFEN wollen; dann verbirgt sie sich sogleich. Nur mit den Augen zu schauen bedeutet für alles andere blind zu sein. Etwas zu verstehen bedeutet gleichsam alles andere zu vergessen. Irgendwo ankommen zu wollen, bedeutet alles andere zurückzulassen. – Jeanne, die mit dem schönen Namen
»Unsinn für den hungrigen Fisch«