Ich bin 41 Jahre alt, und ich schäme mich nicht dafür, zuzugeben, dass ich erst heute Morgen vollumfänglich begriffen habe, dass man sich für seine Gefühle weder entschuldigen, noch rechtfertigen oder erklären muss. Es mag durchaus sein, dass man sich aus den falschen Gründen so fühlt, dass man Situationen oder das Wirken anderer Menschen falsch einschätzt, dennoch ist jedes Gefühl erst einmal erlaubt. Denn es ist eben da!
Und jedes Gefühl ist richtig, darf gefühlt und ausgedrückt werden; sollte gefühlt und ausgedrückt werden! Denn erst dann geht es und erlaubt überhaupt erst klare und objektive Gedanken.
Welches Handeln und welche Konsequenzen sich aus diesen Gefühlen ergeben, ist dann eine völlig andere Sache, erst da kommen Verantwortung und Vernunft ins Spiel. Aber nicht schon vorher. Jedes Gefühl darf angeschaut und bewertet werden, aber erst dann, wenn es gefühlt wird, nicht vorher, um es zu relativieren oder zu unterdrücken. Leider habe ich das so in der Gesellschaft aber nicht gelernt, stattdessen aber, meine Gefühle stets zu zügeln und zu ersticken. In den meisten Situationen aber
ist dies überhaupt nicht gesund, notwendig oder gar von konkretem Vorteil; jedenfalls nicht für mich. Und ganz ehrlich: eigentlich auch niemals wirklich für andere.