Jede spirituelle Ideologie oder Lehre ist am Ende auch nichts anderes, als der Versuch, mit absolut nichts in einer leeren Faust, die Neugier eines Kindes zu fesseln. Am Ende muss es den Bluff leider erkennen, – die Enttäuschung wird umso größer sein, je mehr es sich in der Faust erhofft hat.
Es gibt keine Antworten und keine Wahrheit, keine Erklärung für DAS HIER. Die Erklärungen sind alles, was uns vom Unbegreiflichen, – in diesem Sinne von „Gott“, vom So-Sein trennt. Die Gedanken sind es, die uns in einer Parallelwelt im Kopf drehen lassen, in einer Welt, die nur mehr das Echo der Wirklichkeit ist und in der wir uns höllisch verzetteln und verlieren.
Nichts ist kompliziert oder schwierig, nichts ist richtig oder falsch, wenn es einfach nur so ist, wie es ist.
Buddha mahnte, dass am Ende des Weges auch seine Lehren vergessen werden müssen. Die Bibel spricht vom Himmelreich für die, die wieder wie die Kinder werden. Die Hinduisten und Taoisten sprechen von Brahman oder vom Dao, das man nicht verstanden hat, wenn man glaubt es zu verstehen.
Sieben Jahre lang dachte ich, ich habe etwas verstanden. In Momenten durfte ich „vergessen“, nur um es danach umso mehr verstehen und erklären zu wollen. „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3)
DIE EINZIGE ANTWORT IST STILLE.
… in der das „göttliche“ Tosen der Schöpfung einfach nur erfahren werden kann. Mehr nicht, und doch ist es alles.
Der Weg zurück in diese Stille, der Weg vom Kopf zurück ins Herz, ist der wohl schwerste Weg für uns Menschen. Es ist ein Weg nah am Wahnsinn gebaut. Weil er im Gegensatz zum Sterben bedeutet, erst einmal alles, wirklich alles an das wir geglaubt haben zurückzulassen, und doch damit weiterleben zu müssen. Aber dieses Nichts in das man dann hineinzufallen meint, entpuppt sich als die allergrößte Lüge, der wir aufgesessen sind.
Paul Brunton sprach vom langen und vom kurzen Weg. Der lange Weg, ein [notwendiger] „Irrweg“ auf dem wir uns mit aller „Macht“ des Egos selbst erkennen wollen, durch tausende von Techniken und Methoden, – auf dem wir aber letztlich scheitern müssen. Erst die „Dunkle Nacht der Seele“, wie Johannes vom Kreuz es bezeichnete, zwingt uns am Ende dieses Weges zur Selbstaufgabe (aller Lügen und [Selbst]Bilder). Erst muss sterben, was wir glauben was wir sind, damit das leben kann, was wir wirklich sind.
Dann beginnt der kurze Weg, wenn wir bereit sind zu vertrauen. Er schreitet durch uns hindurch, von allein, ohne Kontrolle, und führt uns zurück nachhause … zurück zu uns selbst, zu dem, was wir wirklich sind.
Und DAS übersteigt alles, was wir uns jemals vorstellen oder beschreiben könnten. Es ist mehr als Worte, Urteile oder Gedanken. Es ist das, in dem alle Menschen, mit allen ihren Gedanken entstehen und vergehen. Es ist endlich Frieden!
Mehr weiss ich nicht mehr … und es ist schon viel zu viel wieder.
– Janice