Ach, Liebe…
Danke, dass du mich erneut empfängst.
Danke, dass du mich wieder daran erinnerst,
dass ich die Gipfel aller Gefühle erklimmen,
und die Schluchten der Entbehrung und
Sehnsucht überwinden kann,
wenn ich doch nur atme, atme, einfach dabei atme.
Danke auch, dass du mir wieder offenbarst,
dass nicht nur die Welt verirrt und verwirrt ist,
sondern gerade ich selbst –
und ich meinen Schatten am Nähesten sein sollte,
bevor ich mich anderen Menschen damit nähere
und ihnen Lichtspiele verspreche.
Danke, dass du mir die seidenen Zügel
wieder aus meinen ungeschickten Händen nimmst,
an die ich mich viel zu fest geklammert habe,
und aus denen ich mir aus Furcht vor dem wilden Leben
ein Leichentuch gewoben und mich darin verwickelt habe.
Und Danke, dass du mich nun stattdessen nach
deinem Gutdünken lenkst, verrenkst und hängst.
Ach, und Danke, dass du letztlich doch nie mehr
wieder hinfortreißen wirst,
als du auch selbst gegeben hast.