Die Freiheit, die sich der Kopf erträumt, ist eine Freiheit, die nur ohne Kopf gelebt werden kann. Wenn wir nicht im Vertrauen loslassen können, ist jede Freiheit, die wir uns wünschen, nur ein weiteres Konzept, in dem wir uns in Gedanken und Kontrolle einsperren. Heute Nacht hatte ich einen Traum. Darin rief jemand nach meinem HR2 Interview (das lief übrigens tatsächlich gerade / Podcast!) live im Studio an und sagte: „Was für ein bescheuertes Interview!“ Ich wachte auf, noch im Halbschlaf, die beste Zeit zum Begreifen! und dachte nur: ‚Was für ein bescheuerter Traum‘ … Dann war es plötzllich zum Begreifen da und nah: Alle Bescheuertheit, aller Haß, Wut, jedes Problem und Alles Bedingte… das alles! … und ICH und „ein Verstand“! – verwoben darin – sind nichts als Inhalt von BEDINGUNDLOSEN Gedanken. Angst ist nur „Angst“ … nur ein Konzept, Gedanke und ich bin darin … was für eine Show! Das zu verstehen, ist für einen der es verstehen will, ach so einfach. Es zu begreifen aber erst möglich, wo das Verstehen als Glaube und Zweifel aufhört. Keine Ahnung also, wer das „verstehen“ können soll oder will … welcher Verstand hätte überhaupt ein Interesse daran, etwas zu verstehen, das zum Ende des Verstehens und in ein Begreifen führt, indem er nicht mehr sein kann, was er sein will: Richter und Henker über das Schicksal, Kontrollfreak – anstatt nur ein wunderbares Werkzeug in Demut, Vertrauen und Hingabe zu sein.
Ein kluger Kopf zwar, der sich nur um sich selbst dreht, in allem, das da passieren könnte, aber doch nie passieren dürfte … und SO, wie nur in abstrakten Gedanken gedacht, niemals passiert wird. Ein freies Herz aber, das einfach nur weiter schlägt … mal schneller, mal langsamer.
Der Verstand, den ich doch immer kontrollieren wollte, IST DOCH SELBST NICHTS als ein bedingungsloser Gedanke, in dem ich bin und meinen Verstand kontrollieren will. Ein Problem wird nur im Gedanken der Erlösung zum Problem. So profund, und doch, was für ein Witz! Da ist nix, gar nix! um das sich der Kopf dreht, als um sich selbst! Das Begreifen kommt, wenn das Verstehen – und damit nur Glaube und Zweifel – geht. Ich bin raus aus dem schöngeistigen spirituellen Unsinn… das ist einfach nur eine perfekte Inszinierung und zum „tot“lachen. Es ist, wie es ist. Und ich bin … wieder draußen. Es geht wieder aufs Meer … schauen wir mal, wo ich ein Boot herbekomme!
Im Strom des Lebens meinen wir gegen die Strömung schwimmen zu können … aber irgendwann, landen wir doch einfach nur wieder im Meer und haben keinen Meter aus eigener Kraft gut gemacht. Was für eine Reise, was für ein Abenteuer – auf der Suche nach dem „ICH“, nach dem „Wer bin ich außerhalb von Konzepten von Naturwissenschaft, Religion, Mystik und jedweder Interpretation?“ Ein irrsinnig langer Weg, immer am Rande des Wahnsinns. Und doch endet er nur dort, wo er da dereinst begonnen … In einem einzigen Gedanken im Hier und Jetzt! Ich bin … und darin bin ich, was ich denke was ich wo ich mich in den wirren Gedanken der anderen verliere. Es ist, wie es ist – tut, was es tut / ich bin, was ich bin – tue was ich tue. Darin sind wir Eins. Es ist wie es ist, das ist das Eine – es soll, wie ich will, ist darin das andere. Und doch, wird es im Wollen nie annähernd so sein könnnen, wie es einfach ist , wenn es ist, wie es ist – wird im Verstand nie das Undenkbare, in der Gier nie das Unfassbare, in der Angst nie das Unergündliche sein …
Stille, die sich echt anfühlt, ist im Augenblick selbst zu finden, hinter dem vermeintlich Rechten oder Unrechten. Genau dort also, wo der Kopf nicht hin will, einfach im Hinnehmen und Hineinfallenlassen. Er will lieber in den Lärm vieler richtig gesprochener Worte, oder raus aufs echte brüllende Meer oder gar, irgendwann, in den Tod, um dort endlich erdachte Stille vor dem zu finden, das nichts als seine eigenen lauten Gedanken sind. Eine Tosende Stille, die er da begehrt und die doch keine ist.