Fast! Nur noch wenige Meter, dann ist’s endlich soweit. Sogar das Startgedicht halte ich schon in Händen, und habe noch genug Zeit es zu erweitern. Los jetzt: TICKE SCHNELLER UHR! Das Boot ist bereit für die lange Reise nach Portugal, fehlt nur noch die Transportfolie. Zuvor jedoch stehen Sigrid Lüber von OceanCare und ich noch am Freitag, dem 11.11.2011 um 11:00, bei einem offiziellem Presseevent in Speyer Rede und Antwort. Freue mich sehr auf den Termin, und hoffe wieder auf ein richtig „lautes“ Medienecho für unsere Kampagne für die Stille in den Weltmeeren. Übrigens: Bitte folgt OceanCare auf der offiziellen Facebook Seite – dort gibt es regelmäßig Nachrichten in deutscher Sprache während meiner Überfahrt, verknüpft mit spannenden Fakts zur aktuellen Position – und natürlich mit vielen Infos zum Thema Unterwasserlärm und den konkreten Projekten, die wir zusammen mit der Kampagne Row for Silence beflügeln möchten.
Wetter schaut gut aus bisher. Ein Hoch baut sich über den Azoren auf. Prognose für den 21.11. wäre dann optimalerweise auch ein Wind aus Nord. Daumen drücken.
Kleinere Überraschungen gab es dann noch auf der Wage. Inklusive Trailer (Bootsanhänger): 1530 Kilogramm. Ich verschweige jetzt lieber das Trailergewicht, und verschweige auch, dass ich noch mal gewaltig an Gewicht reduziert habe. Heute aktuell beträgt nun das Startgewicht des Bootes bei voller Beladung 1080 Kilogramm (jedoch ohne Ruderin). Ist ok. Etwas nachgeholfen, und ich erreiche auch noch die 1075Kg als meine persönliche Zielsetzung als Obergrenze in der Vorabplanung. Also doch die Zahnbürstengriffe absägen?
Spannend wurde es noch mal, wo das Antifouling (Bewuchsschutzfarbe) abgeschliffen werden musste. Dazu wurde das Boot mit über einer Tonne an zwei Gurten am Gabelstapler emporgehoben. Sehr beruhigend wo ich dann unter der schwebenden Last mit Sandpapier das ganze Unterwasserschiff bearbeiten musste. Ergebnis ist jedenfalls sehr gut geworden: Spiegelglatte Oberfläche – optisch toll. Leider ist das Schleifen eine absolute Drecksarbeit und ich war am Abend Zielscheibe allen Spots in Speyer mit meinem rotem Gesicht. Damit konnte ich leben, schlimmer war die Entdeckung am nächsten Morgen, dass sich der Schleifstaub auch auf dem Boot gesammelt hatte. Völlig unnötige Arbeit – lässt sich nur ganz schwer entfernen. Naja, selbst schuld.
Also noch 11 Tage, 11 Stunden, 11 Minuten und 11 Sekunden bis zum 21.11 – 10:oo UTC.
Hinaus aufs Meer wirst du getrieben
Der Hafen liegt schon in den Weh’n
Und Wind und Wellen schieben
Und die Uhr bleibt steh’n … um zehn.
Hinaus aufs Meer wirst Du getrieben
Von Wind und Strom und Salz im Blut
Nur eine Leine ist geblieben –
Ein Knoten der im Halse ruht
Hinaus aufs Meer wirst Du getrieben
und gleitest mit dem Kopf voraus
Das Meer wird dich nun fortan lieben!
…. oder es sieht übel aus!
Sorry, only available in german language